14.12.2012

Religiös feiern im Theresienheim: Mutig neue Wege gehen

Ein nicht umfassender Vergleich von damals und heute

Damals:  Ganz selbstverständlich war es, dass alle Kinder, Jugendliche und Erzieherinnen und Erzieher in einem katholischen Heim (das noch von Ordensfrauen geleitet wurde) den Gottesdienst am Sonntag in der Hauskapelle besuchten.
In hintereinander stehenden, auf den Altar hingeordneten Bänken, war der geltende Verhaltensrahmen vorgegeben: nicht stören - aufmerksam hinhören - mitbeten - mitsingen. Das galt für Groß und Klein.
Die Kinder und Jugendlichen kamen aus Familien, die auch damals schon weithin nicht kirchlich, aber doch von christlichem Milieu und Tradition wenigstens rudimentär mitgeprägt waren - sowohl positiv wie auch negativ.
Sie erlebten, was an Religion in einem katholischen Haus vor allem wichtig war:
du sollst - du darfst nicht - der gütige, aber auch der strafende Gott.
Was für Erwachsene scheinbar richtig und wichtig war, da sollten Kinder und Jugendliche einfach hineinwachsen.

 

Heute: Heute kommen auch alle Kinder - weithin auch die Erzieherinnen und Erzieher. Sie kommen nicht, weil sie müssen, sondern, weil sie eingeladen sind, weil sie gerne kommen - zum Feiern in die zu einem freundlichen Begegnungsraum, vielleicht sogar Gottbegegnungsraum, umgestaltete Kapelle.
Mit fast ehrfürchtiger Aufmerksamkeit sind sie dabei, wenn es um sie und ihre Lebenswelt geht, um die Wunder des Lebens und um den, dem wir das alles verdanken, den guten Gott, den wir in Jesus und seinen Geschichten immer mehr kennen lernen.
Die Kinder und Jugendlichen, weithin auch Erzieherinnen und Erzieher, kommen aus einem Elternhaus, das kirchlicher Praxis fast entwöhnt ist. Viele unserer Kinder sind nicht getauft, d.h. aber auch unbelastet von manch fehlentwickeltem religiösem Denken und Praxis.

Beten tut gut! - Wer betet, der weiß das, der spürt es am eigenen Leib.
Durch das Beten lernen wir, dass sich eine Beziehung zu Gott entwickeln kann - spüren wir, dass Gott zu einem Gesprächspartner, einem Freund werden kann.
Wir brauchen Freunde. Kinder brauchen Freunde. Kinder brauchen einen Freund, wie Gott es ist. Wir sehen hierin einen Grundstein dafür, christliche Werte vermitteln zu können.

Es kann der Anfang dafür sein, christliche Werte an Kinder zu vermitteln, die ohne religiöses Miteinander, ohne religiösen Hintergrund, ohne gelebte Religion aufgewachsen sind.

Theresienheim Zentrum für Heilpädagogische Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Luisenthaler Straße 12, 66115 Saarbrücken Anfahrt 06 81 / 79 39-0 06 81 / 79 39-20 info@theresienheim.de
Einrichtungsleiter
Marc Schmitt
Dipl.-Sozialarbeiter/-pädagoge
0681 7939-27