Neue Psychomotorikhalle des Theresienheims bringt Kinder in Bewegung

Über 100 Kinder eroberten am Donnerstag die Halle – offizielle Eröffnung mit Fachtagung zum Thema „Psychomotorik“ 

„Jaaaaaa!“ Mit lautem Jubel bekundeten die Kinder des Theresienheims in Burbach ihre Freude darüber, endlich das neue Psychomotorikhaus erobern zu dürfen. Am Donnerstagnachmittag, 14. November, hatte das Warten ein Ende: Unter Federführung des Oberkurses der Katholischen Fachhochschule für Sozialpädagogik (KfS) Saarbrücken kletterten, hüpften und schaukelten über 100 Jungen und Mädchen in der in mehrere Räume unterteilten Halle. „Vom Klettergerüst kann man sich einfach runterfallen lassen, weil ganz dicke Matten darunter liegen“, schwärmt Kim. Yannick freut sich über die Trampoline, „weil ich so gern springe“, und Lukas findet Turnen klasse – egal, ob an den Ringen oder der Sprossenwand.

Rund 1,9 Millionen Euro investierte die cts- Schwestern v. Hl. Geist GmbH in den Bau der Psychomotorikhalle. Ein Großteil der Kosten wurde von Sponsoren übernommen, neben der Deutschen Fernsehlotterie als Hauptsponsor u.a. von Aktion Herzenssache, Peugeot Saartal, und anderen Sponsoren. Für cts-Geschäftsführer Hans-Joachim Backes ist die Investition in den Neubau ein wichtiger Beitrag zur Profilschärfung der Einrichtung. „Psychomotorik ist mehr als Sport. Sie bietet die Möglichkeit, den eigenen Körper und sich selbst durch Bewegung zu erfahren“, betonte Backes.

Marc Schmitt, Leiter des Theresienheims, erläuterte, Spiel und Bewegung seien „von elementarer Bedeutung für die Entwicklung des Kindes und zugleich Ausdruck seiner Persönlichkeit“. Er bedankte sich bei der Eröffnungsveranstaltung bei allen, die den Neubau ermöglicht und sich in der Bauphase durch planerische und praktische Mitarbeit engagiert haben. Das neue Psychomotorikhaus biete – im Unterschied zu der in die Jahre gekommenen und inzwischen viel zu kleinen früheren Sporthalle – optimale Voraussetzungen für pädagogische und therapeutische Spiel- und Bewegungsangebote.

„Das vielseitige Psychomotorikhaus ist der architektonische Schlussstein in einem  hervorragenden Fachkonzept und wird der ausgezeichneten Qualität dieser Einrichtung gerecht“, sagt Dagmar Scherer, Direktorin des Geschäftsbereichs Jugendhilfe cts. Diese Qualität wurde erst kürzlich von unabhängigen Gutachtern bescheinigt: der Bundes- und Fachverband Heilpädagogik verlieh dem Theresienheim als erster Einrichtung im Saarland und bisher größter Jugendhilfeeinrichtung der stationären Erziehungshilfe bundesweit das Zertifikat als „heilpädagogische Einrichtung“.

„Vom  Psychomotorikhaus werden aber nicht nur die Kinder des Theresienheims und der Integrativen Kindertagesstätte profitieren, sondern auch der Stadtteil Burbach“, ist Dagmar Scherer überzeugt. Es gebe bereits mehrere Anfragen für eine Nutzung der Hallen auch durch andere Gruppen, denn das Theresienheim sei im Stadtteil sehr gut vernetzt. So ließ es sich auch der Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks West, Dr. Claus Theres, nicht nehmen, zur Eröffnung zu kommen.

Um Gottes Segen für alle, die das neue Psychomotorikhaus nutzen werden, bat Pfarrer Klaus-Peter Kohler, Pastor der katholischen Kirchengemeinde St. Eligius, bei der Einsegnung der neuen Räumlichkeiten. In seinem Gebet dankte er Gott „für die Freude, die Spiel und Sport schenken und die Freundschaft, die wir dabei erleben“.

Fachtagung zum Thema Psychomotorik

Ergänzend zu der „Eroberung der Halle durch die Kinder“ lud das Theresienheim zu einer Fachtagung ein und widmete sich dabei dem Thema „Psychomotorik als bewegungsorientiertes Angebot einer Jugendhilfeeinrichtung und einer integrativen Kindertagesstätte“.  „Was brauchen Kinder für eine gesunde Entwicklung?“, dieser Frage ging Prof. Dr. Michael Wendler von der Evangelischen Fachhochschule Bochum nach. Um „Bewegte Familienzeit – Psychomotorik für die ganze Familie“ ging es im Vortrag von Caterina Schäfer, Lehrbeauftragte an der Katholischen Hochschule Münster.